Zug-Erstattung.de – Online Deutsche Bahn Entschädigung und Erstattung beantragen (Fahrgastrechte)

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Für die Bahn wird der Streik richtig teuer: Dass Kunden der Bahn auch im Streikfall für Zugausfälle und Verspätungen eine Erstattung und evtl. eine Entschädigung verlangen können, ist bereits bekannt. Bei fünf Millionen Passagieren täglich und Verspätungen von mehr als 1% alleine im Fernverkehr sind alleine an einem normalen Wochentag 50-100 tausend Menschen betroffen. In der Streiksituation wird sich diese Zahl noch erhöhen, und Pendler mit Job- und Semestertickets sowie BahnCard100-Inhaber werden zu Recht auf eine anteilige Entschädigung bestehen.

Doch zusätzlich werden auch Einnahmeausfälle und Zusatzkosten für Überstunden und externe Dienstleister auf die Bahn hinzukommen, wenn der Streik zumindest leicht aufgefangen werden soll.

Alleine die Streiks von 2014 haben laut GDL bereits Kosten von 200.000.000 Euro verursacht, die Bahn selber hat damals 100.000.000 Euro angesetzt.

Der aktuelle Streik wird darüber hinaus noch deutlich höhere Schäden verursachen – nicht nur für die Reputation der Bahn als stabiler und vertrauenswürdiger Dienstleister, sondern auch langfristig aufgrund der notwendigen Umplanung in den Unternehmen. Firmen, welche im Güterverkehr aktuell auf die Bahn angewiesen sind, sind wahrscheinlich auf der Suche nach Transport- und Umschlagskapazitäten. Und wenn einmal ein neuer Lieferant gefunden ist, wird dieser natürlich alles tun, um die Kunden zu halten.

Zusätzlich gibt es nicht wenige Passagiere, die jetzt nach einer dauerhaften Alternative suchen und diese auch schnell finden werden: Was die Journalisten vom ARD Morgenmagazin bereits mit dem #Momaersatzverkehr angefangen haben, wird sich auch bei Fahrradhändlern, Autoverkäufern und Car-Sharing und Pooling-Anbietern bemerkbar gemacht haben.

Joachim Schwarz von Cambio-Carsharing.de sagt, dass Cambio die erhöhten Anfragen bemerkt, und auch Stefanie Engler von Das-Radhaus.de kennt den Effekt von Streiks. „Wir haben richtig viel in der Werkstatt zu tun, weil viele Kunden Ihre alten Fahrräder noch einmal fitmachen lassen. Im Abverkauf bemerken wir den Effekt dann erst am Freitag und Samstag, wenn die Leute mehr Zeit haben. Das haben wir auch bei anderen Streiks so erlebt.“

Im Fernreisemarkt ist der Effekt noch deutlicher. „Wir haben fünf Mal mehr Zugriffe auf der Webseite und mehr als die doppelte Anzahl an Buchungen. Wir setzen bis zum Wochenende auch mehr Servicepersonal ein, sowohl vor Ort als auch an der Hotline. Wir sind ja mittlerweile streikerprobt.“, so Bettina Knauer von FlixBus.de. Auf die Frage, ob FlixBus die neuen Kunden auch wird halten können, reagiert sie positiv: „Es gibt definitiv Reisende, die uns jetzt zum ersten Mal aufgrund des Streiks testen. Davon werden sicherlich einige regelmäßige Fernbus-Kunden bleiben.“

Falls die Bahn nicht schnellstens eine vernünftige Einigung finden kann, werden die Kosten nur weiter steigen. Wie die Wirtschaftswoche schreibt, ist Klaus Weselsky als knallharter Verhandlungsführer und Betondiplomat bekannt.

Aufgrund der gegebenen Kostensituation ist es für die Bahn sinnvoll, zügig an einem gutem Angebot zu arbeiten. Weselsky weiss das, und nutzt es aus – während Deutschland die Fahrräder aus dem Keller holt.